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Halluzinogene

Halluzinogene - Allgemeines
Was sind Halluzinogene

Unter dem Begriff Halluzinogene fasst man eine Gruppe von Substanzen zusammen, deren Wirkung man im allgemeine als "halluzinogen", also "Halluzinationen hervorrufend" einstuft. Diese Beizeichnung ist allerdings nicht ganz korrekt, da es sich bei den Erlebten Eindrücken in der Regel nicht um Halluzinationen im eigentlichen Sinne handelt. Halluzinationen sind nämlich Sinnestäuschungen, die von der Peron, die sie erlebt, nicht von der realen Welt bzw. den Sinneseindrücken, die einen realen Ursprung haben, getrennt werden können. Unter dem Einfluss klassischer Halluzinogene hingegen stellt sich meist kein Realitätsverlust ein.

Wirkung

Bei der Wirkung der Halluzinoge handelt es sich um ein Öffnen sogenannter "Reduktionsschleusen", was eine Flut von neuen Eindrücken in das Bewusstsein des Konsumenten treten lässt. Das Erlebte hat somit im Normalfall einen direkten Bezug zur Realität. Die gewonnen Eindrücke werden von Freunden der Halluzinogene in der Regel als Bereicherung gesehen, die zu einem tieferen Einblick in das Wesen der Welt und der Wirklichkeit verhelfen kann.

Bekannte Halluzinogene

Die bekannten Halluzinogene sind die natürlich vorkommenden Stoffe Psilocin und Meskalin. Eines der potentesten Halluzinogene wurde 1937 erstmals synthetisch hergestellt und trägt den Namen LSD. Heute sind noch viele weitere Halluzinogene bekannt, die in der Regel illegal sind. Am Schwarzmarkt sind neben Pilzen, die Psilocin enthalten, kaum andere Halluzinogene außer LSD erhältlich. Tauchen sie doch auf, werden sie meist unter dem besser bekannten Namen LSD verkauft. Meskalin wird heute kaum noch eingenommen und wenn dann fast immer durch den Verzehr selbst gezüchteter Kakteen (San-Pedro-Kaktus, Peyote-Kaktus).

Strukturformel von LSDStrukturformel von MeskalinStrukturformel von Psilocin

 

Pilze

Allgemein

Viele Pilze gehören zu den ältesten dem Menschen bekannten halluzinogen Drogen. In religiösem Zusammenhang werden psilocin- und musimol-haltige Pilze seit vorgeschichtlicher Zeit in Europa, Asien und in der neuen Welt bei Heilritualen und als Entheogen eingenommen. Auch heute noch wird das Wissen um die Wirkung mancher Pilze in vielen europäischen Familien von Generation zu Generation weitergegeben und der Genuss findet abseits von Jugendkultur im Rahmen genau überlieferter Rituale statt.

Die größte Gefahr geht dabei von der Verwechslungsgefahr aus. Auch erfahrene Pilzsammler halten immer wieder hochgiftige Pilze für harmlose Speisepilze was mitunter mit schlimmen Vergiftungen ganzer Tafelrunden endet. Eine weitere Gefahr geht vom unbewussten Verzehr mancher unscheinbarer Pilze aus. Im Mittelalter beispielsweise suchte in regelmäßigen Abständen das gefürchtete Antonius-Feuer ganze Dörfer heim. Viele Dorfbewohner legten plötzlich ein höchst seltsames Verhalten an den Tag. In besonders schweren Fällen verfärben sich auch die Gliedmaßen schwarz, was mit deren Absterben und mitunter auch mit dem Tod der betreffenden Person endetet. Damals sah man darin eine Götterrache - Heute weißt man, dass die Ursache dafür das Mutterkorn war, das auf Roggenähren gedeiht und so in die Nahrungskette gekommen war.

Was sind Pilze?

Pilze bilden neben dem Tierreich und dem Pflanzenreich eigentlich ein eigenes drittes Reich, da sie keinem der beiden Reiche eindeutig zuzuordnen sind sondern von den typischen Merkmalen beider einen Teil besitzen. Da sie keinen Bewegungsapart und keine Sinnesorgane, mit denen sie auf verschiedene Umwelteinflüsse reagieren können, besitzen - beides Merkmale einer Pflanze - können sie nicht zu ins Tierreich eingeordnet werden. Allerdings fehlen den Pilzen auch Plastiden und Cellulose, was sie wiederrum vom Pflanzenreich ausschließt. Außerdem prduzieren sie kein Chlorophyl, wie die meisten Pflanzen. Die Energiegewinnung erfolgt nämlich wie bei den Tieren durch die Verwertung von organischen Substanzen.

Der Pilz selbst ist das Myzel, das aus einem Geflecht von Pilzfäden (Hyphen) besteht. Es lebt meist im Boden oder auch in Pflanzen, wie etwa Bäumen, in Tieren oder in Kot. Was man in der Alltagsprache unter dem Wort "Pilz" versteht ist lediglich der Fruchtkörper, den das Myzel zur Verbreitung der Sporen ausbilden kann.

Klassifikation der Pilze

Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, werden die Pilze nach der klassischen Nomenklatur dem Pflanzenreich zugeordnet und bilden die Abteilung der Mycophyta (Pilze), die sich in 5 Klassen aufgliedern lässt. 2 Dieser Klassen sind für die Drogenthematik von Bedeutung: Ascomycetes (Schlauchpilze - z.B. Mutterkorn) und Basidiomycetes (Ständerpilze - alle hier erwähnten, außer Mutterkorn). Die Klasse der Ständerpilze splittert sich bei weiterer Unterteilung wiederum in einige Ordnungen auf. Die hier besprochene Pilze gehören der Ordnung Agaricales (Blätterpilze) an, deren Merkmal die Ausbildung eines hutförmigen Fruchtkörpers ist.

Viele Arten aus der beiden Klassen der Ständerpilze und Schlauchpilze werden auch unter dem Begriff Großpilze (Makromyceten) zusammengefasst. Damit sind Pilze gemeint, die eine leicht sichtbaren Fruchtkörper ausbilden. Auch alle hier beschriebenen Pilze zählen zu diese Gruppe.

Weiter Informationen zum Thema Pilze im Allgemeinen:

Mycophyta bei uni-greifswald.de
Hier finden sie eine Übersicht über die Verschiedenen Klassen, Ordnungen, Familien und Gattungen im Reich der Pilze.

pilzepilze.de
Diese Seite bietet allgemeine Informationen zu Pilzen

Giftigkeit und psychoaktive Wirkung

Oft wird angenommen der Fliegenpilz (Amanita muscaria) sei ein besonders giftiger Pilz. Dem ist aber nicht so: Bis heute sind nur wenige Todsfall durch Genuss von Fliegenpilz bekannt. Zu den giftigsten Pilzen gehören 2 andere Arten der Gattung Amanita (Knollenblätterpilze, Wulstlinge), nämlich der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) und der Weiße ( bzw. Kegelhütige, Spitzhütige) Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Andere Arten aus der Gattung Amanita wie der Perlpilz (Amanita rubescens) sind dagegen nicht nur ungiftig sondern auch beliebte Speisepilze.

Besonders bei den Pilzen zeigt sich wiedereinmal deutlich wie nahe Giftigkeit und psychoaktive Wirkung beieinander liegen. Dass der Fliegenpilz als Giftpilz gilt hat, natürlich seine Berechtigung. Er enthält sehr gefährliche Substanzen, die besonders bei falscher Zubereitung zu starken Vergiftungserscheinungen führen können. Wird er allerdings richtig zubereitet und dosiert darf er durchaus als halluzinogene Droge gelten und wird daher auch in vielen Kulturkreisen bis heute gerne konsumiert.

Neben dem Fliegenpilz und dem Pantherpilz mit ihrem Wirkstoff Muscimol gibt es als zweite große Gruppe halluzinogener Pilze die Psilocin-haltigen Pilze. Mindestens 8 Gattungen enthaltne Psilocin bzw. Psilocybin, den Phosphorsäureester des Psilocins. Als dritte Gruppe sind hier noch Arten der Gattung Claviceps (Mutterkorn) angeführt. Sie enthalten eine große Anzahl von Alkaloiden, den Mutterkorn-Alkaloiden, die teils psychoaktiv, teils hochgiftig sind. Zur Berauschung wird Mutterkorn fast nie eingenommen, da gewisse Inhaltstoffe zu gefährlichen Durchblutungsstörungen führen. Der Vollständigkeit wegen und vor allem weil die Mutterkorn-Forschung zu Entdeckung des stärksten heute bekannten Halluzinogens LSD geführt hat, ist aber auch das Mutterkorn hier genauer beschrieben.

Psilocin-haltige Pilze

 Zu den Psilocin-haltige Pilzen zählen verschiedene Arten aus den Gattungen Conocybe (Samthäubchen), Copelandia (Tintlinge), Galerina (Häubling), Gymnopilus (Flämmling), Inocybe (Risspilz), Panaeolus (Düngerlinge), Pluteus (Dachpilze) und Psilocybe (Kahlköpfe). Bei einigen weiteren Gattungen wird der Inhaltsstoff Psilocin vermutet.

 Die Gattung Psilocybe umfasst mindestens 150 Arten, von denen die meisten Psilocin bzw. Psilocybin in hohen Mengen enthalten. Erfahrene Pilzsammler suchen nach Pilzen dieser Gattung, da sie keine giftigen Stoffe enthaltnen und als die am angenehmsten wirkenden gelten. Auch die Panaeolus-Arten werden gerne zur Berauschung gegessen. Beide Gattungen lassen sich dadurch identifizieren, dass die Pilze einen braun-violetten Sporenabdruck hiterlassen und sich der Stängel bei Druck blau verfärbt. Eine Blaufärbung alleine ist allerdings noch kein sicheres Anzeichen, dass es sich bei dem Pilz um einen aus den beiden Gattungen handelt.

Die Arten der anderen Gattungen können auch sehr gefährliche Giftstoffe enthalten. Inocybe-Arten enthalten teilweise auch das hochgiftige Muscarin. Von den Galerina-Arten ist nur die Art Galerina steglichii Psilocybin-haltig, während die andern meist sehr giftig sind.

Psilocybin-haltige Pilze sind nicht, wie oft angenommen, nur in Südamerika beheimatet, wo sie in der Kultur der Inkas und Mayas eine wichtige Rolle spielten, sondern auf der ganzen Welt verbreitet und wurden schon in der vorgeschichtlichen Zeit in Europa und Asien bei schamanischen Ritualen eingenommen. Auch heute ist der Verzehr psilocin-haltiger Pilze in religiösem Zusammenhang - vor allem in Russland - weit verbreitet.

Zur Einnahme werden die frischen oder getrockneten Fruchtkörper gegessen. Da die Pilze meist nicht besonders gut schmecken, werden sie gerne in Speisen verarbeitet, was keine Einfluss auf die Wirkung hat.

Im Jargon werden Psilocin-haltige Pilze meist Magic Mushrooms, Zauberpilze, Mushrooms oder Shrooms oder einfach Pilze genannt. Besonders in Deutschland ist auch der Ausdruck Psilos gebräuchlich.

Zur Wirkung siehe: Psilocin

 Muscimol-haltig sind wahrscheinlich nur 2 Arten der Gattung Amanita, nämlich Amanita muscaria (Fliegenpilz) und Amanita pantherina (Pantherpilz). Die frischen Pilze enthalten meist sehr wenig Muscimol, dafür reichlich Ibotensäure, die während der Trocknung zu Muscimol decarboxyliert werden. Daher sind getrocknete Pilze auch viel stärker psychoaktiv, da erst Muscimol eine halluzinogene Wirkung auslöst.

Der Fliegenpilz

Der Fliegenpilz mit seinem roten weißgetupften Hut kann nur in Symbiose mit Birken oder Kiefern leben und ist daher überall dort verbreitet, wo diese Bäume wachsen - von der arktischen bis zur tropischen Zone. In Mitteleuropa werden die Fruchtkörper von August bis Anfang November ausgebildet. Eine Kultivierung ist bisher nicht gelungen. Da der Fliegenpilz als Giftpilz und nicht als Droge gilt, sind das Sammeln und die Einnahme nicht verboten.

Zum Verzehr werden die Pilze mindestens eine Stunde in kaltes Wasser eingelegt, wodurch sich die Wirkstoffe lösen. Das Wasser kann dann getrunken oder weiterverarbeitet werden. Man kann auch die Pilze auch kochen (Temperatur sollte nicht 90° überschreiten) und als Tee einnehmen oder zu diversen Speisen verarbeiten. Getrocknete oder frische Pilze können auch geraucht werden und wirken so meist angenehmer.

Die Wirkung des Fliegenpilz wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Besonders bei der Einnahme von frischem Fliegenpilz kann es leicht zu Übelkeit kommen. Neben Halluzinationen sind auch Delirien und großes Unbehagen möglich. Nach der Einname folg meist ein mehrere Stunden andauernder schafähnlicher Zustand, auf den nach dem Erwachen eine von Synästhesien geprägte halluzinogene Phase folgt Wie bei allen Halluzinogenen ist auch beim Fliegenpilz die Wirkung sehr von der Erwartung abhängig. Da der Fliegenpilz in Europa als höchst giftig gilt, sind unangenehme Wirkungen und Angstzustände bei vielen Menschen fast vorprogrammiert. Als Dosis werden Mengen von 1 bis 10 Pilzen bzw. 5-20g getrocknete Pilze angegeben. Der Rausch hält bei hohen Dosen sehr lange an - oft einen ganzen Tag lang - und kann noch lange Zeit nachwirken. Ausgeschieden wird der Wirkstoff Muscimol hauptsächlich über die Nieren, so dass er einige Tage noch im Urin nachweisbar ist. Es wird auch berichtet, dass auch der nach einem Muscimol-Rausch ausgeschiedene Urin selbst stark psychoaktiv wirken soll.

Mutterkorn

Als Mutterkorn bezeichnet man das Überwinterungsstadium verschiedener Schlauchpilze der Gattung Claviceps (Mutterkornpilze). Das Gebilde (Sklerotium) sieht zapfenförmig aus, wird einige Zentimeter lang und ist dunkelviolett bis schwarz gefärbt. Typisch für das Mutterkorn ist eine Gruppe von Substanzen, die sonst kaum in der Natur vorkommen, die sogenannten Mutterkorn-Alkaloide. Wichtige Vertreter dieser Gruppe sind Ergotamin und ähnlich Subtanzen sowie das Lysergsäureamid. Letzteres ist auch für die wehenfördernde Wirkung des Mutterkorns verantwortlich, die es seit dem Mittelalter zu einer beliebten Arznei der Hebammen machte. Die Einnahme von Mutterkorn als Droge war nie sehr gebräuchlich, da die Wirkung sehr unangenehm und viele Inhaltsstoffe hochgiftig sind. Als sich allerdings der Schweizer Chemiker Albert Hofmann in den 30ern auf die Suche nach neuen pharmazeutisch interessanten Stoffen auf Basis der Mutterkorn-Alkaloide machte, wurde eine der heute bekanntesten Drogen überhaupt entdeckt: das LSD. Seine halluzinogene Wirkung wurde aber erst später zufällig entdeckt, da es primär Auswirkungen auf das Gefäßsystem waren, die man sich von den neu entdeckten Substanzen erhoffte und diese daher primär auch derartige Wirkungsweisen hin getestet wurden.

Während die bewusst Einnahme von Mutterkorn zur Herbeiführung von Rauschzuständen nie besonders verbreitet war, kam es im Laufe der Geschichte oft zur unbewussten Einnahme, wenn befallenes Getreide zu Nahrungsmittel verarbeitet wurde. Das Ergebnis waren Seuchen, die oft ganze Ortschaften heimsuchten und bei den betroffenen neben Anzeichen einer Geisteskrankheit zu massiven Durchblutungsstörungen führten. Anzeichen für Vergiftung war das Schwarzwerden der Gliedmaßen, was oft mit einem Absterben von Körperteilen und einem frühzeitigen Tod endete.

Der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von pilzbefallenem Getreide und den regional begrenzten Vergiftungserscheinungen wurde erst im 17. Jahrhundert entdeckt. Bis dahin sah man darin eine Art Gottesrache. Im Volksmund wurde die Seuche auch als "Antonius-Feuer" bezeichnet. Namensgebend war dafür der heilige Antonius, der nicht als Urheber sondern als Schutzpatron der Vergifteten galt. Eine weitere Bezeichnung war "ignis sacer", zu deutsch "heiliges Feuer". Vom Wort Ergot für Mutterkorn leitet sich der medizinische Name für eine Mutterkorn-Vergiftung ab: Ergotismus.

Da die Ursache für den Ergotismus erst sehr spät entdeckt wurde, ist es aus heutiger Sicht sehr schwer zu beurteilen, wann und wo in der Geschichte epidemische Mutterkorn-Vergiftungen auftraten. Zahlreiche geschichtliche Berichte deuten jedenfalls auf einen Zusammenhang mit dem Mutterkorn hin. Man kann allerdings ausschließen, dass europäische Seuchenberichte aus der Zeit der griechischen Hochkultur auf Mutterkorn-Vergiftungen hindeuten, da der Pilz praktisch nur auf Roggen schmarotzt und dieser erst ein Jahrtausend später nach Europa kam. Die letzte bekannte Mutterkorn-Epidemie trat in den Jahren 1926/27 in Süd-Russland auf.

Wichtiger Hinweis:

Jedem Laien ist dringendst vom Pilzsammeln abzuraten. Es besteht hohe Verwechslungsgefahr und manche Pilze wie der Grüne Knollenblätterpilz können sogar tödlich wirken!

Psilocin

Allgemein

Strukturformel von Psilocin Fast alle Pilze, die eine halluzinogene Wirkung besitzen, enthalten die Stoffe Psilocin und Psilocybin. Ausnahmen sind nur der Fliegenpilz und der Pantherpilz mit dem Wirkstoff Muscimol, sowie das Mutterkorn, sofern man dabei von halluzinoger Wirkung sprechen kann.

Die bekanntesten und beliebtesten Vertreter der psilocin-haltigen Pilze sind die Arten aus der Gattung Psilocybe. Einige Arten anderer Gattungen enthalten teils giftige Substanzen oder besitzen eine zu geringen Wirkstoffgehalt. Besonders gefährlich sind die Inocybe-Arten, da sie das giftige Muscarin enthalten.

Strukturformel von Psilocybin In frischen Pilzen sind meist weitaus größere Mengen Psilocybin als Psilocin vorhanden. Dabei handelt es sich um den Phosphorsäureester des Psilocin, der nicht so leicht oxidierbar und daher stabiler ist. Für die Wirkung ist es egal ob Psilocin oder Psilocybin eingenommen wird, da Psilocybin im Magen schnell zu Psilocin umgewandelt wird und erst diese wirksam ist.

Dosierung und Wirkung

Als mittlere Dosis werden Mengen von 20 bis 30mg Psilocin bzw. Psilocybin angegeben, was bei potenten Pilzen einer Trockenmasse von einigen Gramm entspricht. So wie LSD greift auch Psilocin in den Serotoninhaushalt ein und ruft vor allem auf diese Weise seine halluzinogene Wirkung hervor. Nach rund 1/2 Stunde machen sich die ersten Symptome der Wirkung bemerkbar. Oft wird berichtet, dass sich die Umwelt plötzlich unbeschreiblich weich anfühlt. Erlebt wird die Wirkung fast genauso wie beim LSD, allerdings hält sie nur etwas halb solange, also rund 4 Stunden an. Außerdem ist der Psilocin-Rausch etwas leichter steuerbar. Besonders Stimmungsumschwünge und plötzliche Angstzustände sind seltener, was die Droge aus psychologischer Sicht etwas unproblematischer erscheinen lässt als LSD oder Meskalin.

Verstärker

Zu Verstärkung der Wirkung von psilocin-haltigen Pilzen werden immer öfter MAO-Hemmer unter verschiedenen Namen angeboten. Bei gleichzeitiger Einnahme mancher MAO-Hemmer kann tatsächlich bei der halben Dosis die gleiche Wirkung erzielt werden. Der Einsatz ist jedoch nicht unbedenklich, da MAO-Hemmer mit verschiedenen Medikamenten und Nahrungsmitteln gefährliche Wechselwirkungen hervorrufen können.

 

LSD (Lysergsäurediethylamid)

Weiter Bezeichnungen:

Strukturformel von LSD Lysergsäurediethylamid, Acid (engl. "Säure", auch im deutschsprachigen Raum gebräuchlich), Trip

Einnahme

LSD wird normalerweise oral eingenommen. Dazu ist es schon lange üblich, die flüssige Substanz auf Filz- oder Löschpapier zu tropfen. Ein Stück von der Größe 1x1cm kann problemlos die erforderte Dosis für einen starken LSD-Rausch von rund 100μg (0,1mg) aufnehmen. Da sich LSD an der Luft leicht zersetzt, wird das Löschpapier oft noch mit einem Stoff besprüht, der eine Art Schutzschicht um das LSD bildet. Verwunderlich ist, dass von dieser ohnehin außerordentlich geringen erforderlichen Dosis nur ein kleiner Teil die Blut-Hirn-Schranke überwindet, sodass bei direkter Injektion in das Rückenmark 1/10 der Dosis dieselbe Wirkungsintensität auslöst.

LSD auf bedrucktem Löschpapier © Ralf Rebmann Wenn kleine Löschpapiersteifen als Meskalin angeboten werden handelt es sich um einen Vermarktungstrick, da Meskalin etwa 2000mal höher Dosiert werden muss als LSD und diese Dosis und auch bei guter Saugfähigkeit nur auf ein deutlich größeres Stück Löschpapier aufgetragen werden kann. Allerdings sind mittlerweile einige weitere Halluzinogene synthetisiert worden, die ähnliche Potenz und Wirkung wie LSD haben wie z.B. ETH-LAD, das ein chemisch leicht verändertes LSD ist und etwa doppelt so stark wirkt oder DOB (ein β-Phenylalkylamin). Der Verkauf dieser Substanzen unter dem bekannteren Namen LSD erklärt auch, warum viele Konsumenten deutlich die Wirkung verschiedener "LSD-Sorten" unterscheiden. In den letzten Jahren war z.B. die Sorte "Dr. Hofmanns Millennium", eine Anspielung auf den Entdecker des LSD, in Wien besonders berühmt. Wegen der manchmal etwas unangenehmen Nachwirkung von LSD wird oft behauptet, es wäre üblich LSD mit Strychnin zu strecken. Tatsächlich wird aber fast nie Strychnin in untersuchten LSD-Trips gefunden. Als Nebenprodukt bei der Herstellung kann es auch nicht entstehen.

Wirkung

Die genaue neurochemische Wirkung von LSD und den ähnlichen Halluzinogenen Meskalin und Psilocybin ist noch nicht exakt aufgeklärt. Bei LSD und Psilocin besteht ein Zusammenhang mit dem Neurotransmitter Serotonin, Meskalin greift in den Noradrenalinhaushalt ein. Es werden dabei Bereiche des Gehirns beeinflusst, die für die Verarbeitung von Sinneseindrücken zuständig sind. Der Schriftsteller und Philosoph Aldous Huxley, der einige Selbstversuche mit Meskalin unternahm, führte zur Beschreibung der Wirkung von Halluzinogenen den Begriff "Reduktionsschleuse" ein. Damit ist ein Mechanismus gemeint, der nur die für das Überleben wichtige Sinneseindrücke in das Bewusstsein dringen lässt. Diese Mechanismen werden durch LSD und andere halluzinogen wirkende Substanzen gelockert oder ganz ausgeschaltet, sodass eine Flut von neuen Eindrücken in das Bewusstsein es Konsumenten tritt.

20 -60 Minuten nach der oralen Einnahme von LSD setzt die Wirkung ein, die etwa 8 - 12 Stunden anhält. Das Maximum ist nach rund 3 Stunden erreicht, anschließend wird sie wieder langsam schwächer. Neben der oralen Einnahem ist es natürlich auch möglich, LSD intravenös zu injizieren. Bei dieser kaum angewandten Einnahmeform tritt die Wirkung schon nach einigen Minuten ein.

Anfangs ist meist ein leichtes Kribbeln in der Bauchgegend spürbar, das von einem unsicheren Gefühl begleitet sein kann. Bald kommt es zu einer veränderten Wahrnehmung. Wegen der pupillenerweiternden Wirkung wird grelles Licht als sehr unangenehm empfunden. In fast allen Erfahrungsberichten wird ein kaleidoskopartiges Farbenspiel beschrieben, das der Konsument vor alle bei geschlossenen Augen sieht. Albert Hofmann schrieb in seinem Bericht über sein erstes bewusstes LSD-Experiment von einer Ich-Auflösung. Das Ego und der persönliche Wille scheinen unter Einfluss von LSD weitgehend zu verschwinden. Typisch für Halluzinogene ist auch das Auftreten von Synästhesien, also von Verknüpfung von Sinneseindrücken. So können Töne in Form von verschiednen Mustern und Farbenspielen oder Farben als Geschmack oder Geruch wahrgenommen werden.

Das veränderte Realitätserleben

Bei einem starken LSD-Rausch kommt es meist auch zu Eindrücken, die man als Halluzinationen bezeichnet. Dabei nehmen Dinge andere Gestalt an, Gegenstände werden belebt oder Menschen verwandeln sich in Tiere oder bekommen bösartige Fratzen, um nur einige mögliche "Halluzinationen" zu nenne. Hier von Halluzinationen zu sprechen ist allerdings nicht ganz korrekt, da sich der betroffene im Normalfall der Unwirklichkeit der Erlebnisse bewusst ist. Korrekterweise müsste man daher von "Pseudo-Halluzinationen" sprechen. Da diese Nomenklatur aber weit verbreitet und allgemein verständlich ist, werden auch auf dieser Seite drogeninduzierte veränderte Wahrnehmungsformen als Halluzinationen bezeichnet.

Bei der LSD-Diskussion wird oft der Fehler begangen, den Ursprung der Halluzinationen in der Substanz LSD zu suchen. Dieser Trugschluss zeugt wieder einmal von der inkonsequenten Denkweise und groben Pauschalisierung, auf deren Basis die Drogenthematik auch heute noch - nicht nur von den Urhebern diverser Präventivmaßnahmen - behandelt wird. In der Droge LSD ist nämlich bloß der Auslöser der erlebten (Pseudo-) Halluzinationen zu suchen. Der Ursprung liegt immer in der Psyche des Konsumenten selbst. Im LSD-Rausch kann sich durch die Lockerung der erwähnten Filter Bewusstes wie auch Unbewusstes in Form modifizierter Sinneseindrücke manifestieren. Somit relativiert sich auch der Begriff Halluzination bzw. Sinnestäuschung, da gerade im LSD-Rausch jeder gewonnne Eindruck eine realen Hintergrund besitzt.

Bei der LSD-Diskussion auf philosophischer Ebene stellt sich immer als erstes die fundamentale Frage nach der Realität selbst und in wieweit die von uns subjektiv erlebte Realität auch objektiv real ist. Viele Psychologen und Philosophen haben sich in Zusammenhang mit den Erlebnissen unter Einfluss von LSD, Meskalin oder Psilocybin diese Fragen gestellt. Oft waren es erst die "Trugbilder" im Rausch, die zu einen tieferen Einblick in die wahre Beschaffenheit der Welt bzw. zur Einsicht, dass die menschliche Wahrnehmung begrenzt ist, geführt haben.

Allen Interessierten sei hier besonders das ausführliche Essay "Die Pforten der Wahrnehmung" von Aldous Huxley empfohlen, das auch Erfahrungsberichte enthält. Auch der Chemiker Albert Hofmann, der Entdecker des LSD, hat dieses Thema in "LSD - Mein Sorgenkind" mit sehr viel Tiefgang behandelt.

Sucht

Eine körperliche Abhängigkeit ist bei LSD ausgeschlossen. Ob sich eine milde psychische Abhängigkeit einstellen kann, ist sehr umstritten. Dass Halluzinogene wie LSD nicht in den Gemütszustand eingreifen, sondern ihn in gewisser Hinsicht nur in Halluzinationen umsetzen, spricht eher gegen das Herbeiführen einer psychischen Sucht. Eine psychische Sucht im eigentlichen Sinn ist nämlich - vereinfacht gesagt - das starke Verlangen durch das Ausführen einer bekannten Handlung - zum Beispiel Konsum bestimmter Substanzen - seine momentane psychische Lage zu verbessern - und das kann durch LSD selbst nicht geschehen.

Ein gewisses Suchtpotential ist vielleicht gegeben, wenn der Konsument durch die Einnahme der Droge versucht, seiner Umwelt zu entfliehen. Diese scheinbare Flucht kann allerdings nicht wirklich geschehen, da gerade im traumartigen LSD-Rausch alle Verdrängungsmechanismen ausgeschaltet sind.

Mischkonsum und Überdosierung

Von Mischkonsum von LSD mit andern Drogen ist dringendst abzuraten. Besonders mit MAO-Hemmern kann es zu einem gefährlichen Anstieg des Bluthochdrucks kommen. Neben den gesundheitlichen Risiken birgt das Austreten von unangenehmen Wechselwirkungen auch die Gefahr, das der Rausch in einen Horrortrip ausartet.

Eine Überdosis mit tödlichem Ausgang aufgrund einer physisch-toxischen Wirkung ist bei LSD bis heute nicht bekannt. Aus Experimenten mit Mäusen wurde eine LD-50 von etwa 15mg, also 15.000μg beim Menschen errechnet, eine Dosis, die mehrere Hundert LSD-Trips auslösen kann. Es gibt allerdings einen Bericht von einem Drogendealer, der sogar 40.000mg LSD wegen einer Polizeikontrolle geschluckt haben soll, und selbst diese Dosis überlebte. Sein Rausch hielt drei Tage an und hinterließ keine bleibenden Schäden.

Psychische Gefahren

Die größte Gefahr bei Halluzinogene geht von der tiefgreifende psychischen Wirkung aus. Im Laufe der Evolution sind mit der Entwicklung immer komplexerer Nervensysteme bis hin zur vielschichtigen menschlichen Psyche wichtige psychische Mechanismen entstanden, die es uns erst möglich machen in unserer Umwelt zu überleben und zweckorientiert zu denken. Dazu gehören gewisse Filter, die für das Überleben unwichtige Sinneseindrücke weitgehend ausfiltern, sodass diese nicht in unser Bewusstsein dringen können und Verdrängungsmechanismen, die zwar die Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen verhindern, es aber erleichtern diese zu verkraften.

All diese Bewusstseinsschranken werden durch starke Halluzinogene weitgehend unterdrückt. Die Gefahr, die davon ausgeht, liegt auf der Hand. Liegen Ängste, starke Komplexe oder eine depressive Grundstimmung vor, kann es zu Erlebnissen kommen, die man selbst nicht mehr verarbeiten kann. Im Extremfall kann der Betroffene nicht mehr ins Alltagsleben zurückfinden und "bleibt hängen".

Hinterlässt ein LSD-Trip bleibende Veränderungen, so spricht man normalerweise von Realitätsverlust. Mit diesem Begriff werden mitunter auch von Ignoranten auch Menschen, die wie Aldous Huxley, durch die Drogen einen tieferen Einblick in das Wesen der Realität gewonnen haben, bezeichnet. Tatsache ist jedoch, das wir gewisse Dinge akzeptieren müssen, um ein normales Leben führen zu können. Somit setzt der Realitätsverlust dort ein, wo ein normales Leben in und mit der Umwelt nicht mehr möglich ist - Ein Schicksal, das schon viele LSD-Konsumenten ereilt hat. Daher ist trotz dem geringen Suchtpotential auch Menschen mit gefestigter Persönlichkeit sehr davon abzuraten, LSD und ähnlich Halluzinogene öfter als einmal pro Woche einzunehmen, da es bei zu häufigem Konsum zu ebendiesem Realitätsverlust kommen kann.


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